An der Straße von Rockensüß nach Rittershain liegt das
Land "die Gillen Sterne". An einer Stelle ist ein Gips-
felsen zu sehen. Von diesem wird folgende Sage
erzählt:
Zwei Frauen gingen immer zusammen ins
Gras. Eine von den Frauen hatte geträumt,
unter jenem Felsen in den Gillen Sternen
stünde in Kessel voll Gold. Am nächsten Morgen
erzählte sie den Traum ihrer Freundin. Diese, eine
nicht furchtsame Frau, sagte einfach zu ihr, wenn es
ihr wieder träume, solle sie ihr rufen. Gleich in der fol-
genden Nacht träumte die Frau wieder von dem Gold.
Sie rief ihre Freundin. Diese sagte kurz entschlossen:
"Wir gehen jetzt hin und sehen nach."
So wanderten die beiden Frauen
durch die nächtliche Stille. Keine sprach ein Wort.
Jede war mit eigenen Gedanken beschäftigt. Doch da standen sie schon vor dem Felsen. Sie erwachten aus ihren Gedanken. Doch, o Schreck, was sahen sie da. Vor dem Felsen stand ein Kessel voll Gold. Rechts und links daneben lag ein großer schwarzer Hund. Sie sprachen vor Schreck: "Ach". Und auf einmal war der ganze Spuk verschwunden. Seit der Zeit hatte die Frau nie wieder etwas davon geträumt.
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