Lindenau wird bereits vor mehr als 700 Jahren als
"villa Lindenauwe" im Jahre 1252 im Urkunden-
archiv Cornberg erstmals erwähnt. Es war
damals hersfeldisches Lehen des Grafen
Albrecht von Brandenburg, der es dem
Kloster Cornberg abtrat. Das
Sontraer Erbregister von
1458-71 nennt es Wüstung,
woran der Landgraf Gerech-
tigkeit besitze. 1513 verpach-
tet das Kloster Cornberg die
Hälfte seines Hofes in Lindenau. 1538
gehörte der zwischen Sontra und Ulfen
gelegene Hof dem Landgrafen, so bezeugt
es das Sontraer Salbuch. Eines der alten Kir-
chenbücher von Breitau nennt 1585 als das Jahr,
in dem Lindenau zum Kirchspiel Breitau eingepfarrt
wird. Fast dreieinhalb Jahrhunderte gingen die Linde-
nauer zum Gottesdienst nach Breitau und die Toten wurden
auf dem Breitauer Bergfriedhof bestattet.
Viele der Gräber wurden 1741 angelegt, als eine Seuche das Ulfetal schwer heimsuchte und im Kirchspiel 68 Tote forderte.
Seit 1800 begraben die Lindenauer ihre Toten auf dem kleinen Waldfriedhof am Rübenberg. Nur 4 Haushaltungen zählte Lindenau um 1600. Im 30jährigen Krieg wurde Lindenau von den Kroaten in Schutt und Asche gelegt.
Erst um das Jahr 1696 wurden die ältesten Gebäude wieder aufgerichtet, die alte Quelle "Überm Teich" gefaßt und die Brunnenanlage errichtet. Die einstige Gemarkung Lindenaus war weit größer als sie heute ist. Sie reichte bis zur Blindenmühle im Ulfetal.
Nach der "Verkoppelung" im Jahre 1870 war die Gemarkung Lindenau nur noch 238 Hektar groß. Nachdem Lindenau kirchlich in den letzten Jahrzehnten zu Nentershausen-Weißenhasel gehörte, ist es seit einigen Jahren zum Pfarramt Sontra I zugehörig.
Im Jahre 1962 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zu Lindenau, quasi nur einen Steinwurf entfernt, die Husarenkaserne gebaut. Im Rahmen der Strukturreform der Bundeswehr wurden in 2008 die letzten Soldaten abgezogen. Seitdem steht die Kaserne leer und wartet auf eine neue Verwendung.
Der kleinste Stadtteil liegt inmitten herrlicher Natur. Ein stilles, landwirtschaftlich strukturiertes
Dörfchen. Hier kann der Wanderer oftmals das Wild in der freien Flur in tiefen Wäldern
hautnah erleben.
Ein Vereinsleben gibt es in dem kleinen Ort nicht. Die Verbindungen gehen überwiegend nach Sontra.
Einwohnerzahl: 13 - Gesamtfläche: 295 ha